Phelsuma flavigularis
Mertens, 1962
Gelbkehl-Taggecko
Ableitung des Namens von flavus = gelb und gula = Kehle
Typusexemplar: Senckenberg-Museum Frankfurt (SMF 57479)
Synonyme:
1962: P. flavigularis, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 43: 81-127
1972: P. f. flavigularis, Börner, MAS, internes Zirkular, Köln
Terra typica: Andasibe
Beschreibung:
Die bis zu 16 cm groß werdenden Männchen kann man schon als mittelgroße Vertreter der Gattung Phelsuma bezeichnen. Die Weibchen bleiben mit 12 cm bis 13 cm deutlich kleiner und zierlicher.
P. flavigularis besitzt eine prächtige sattgrüne Grundfärbung, die je nach Stimmung und Lichteinfall mit einem hellblauen Schimmer überzogen sein kann.
Schnauzenspitze, Lippenschilder und Augenränder sind immer hellblau. Eine mehr oder weniger deutliche Rotzeichnung ist immer vorhanden und besteht im wesentlichen aus zwei Querbändern auf der Schnauze, einem Längsstrich auf dem Nacken und kleinen unregelmäßigen Pünktchen auf dem Kopf und Rücken bis zur Schwanzwurzel. Bauch und Schwanzunterseite sind weiß bis grau. Der Schwanz ist gewirtelt, abgeflacht und bildet an den Seiten eine Kante mit feingesägten lateralen Schuppenreihen (ähnlich wie P. serraticauda, jedoch nicht so deutlich). Die Kehle ist leuchtend gelb. Frischgeschlüpfte Jungtiere von P. flavigularis zeigen eine eigenartige, verwaschen-graugrüne Grundfarbe.
Lebensraum:
P. flavigularis bewohnt die Bergwälder im Hochland von Andasibe. Es werden dort die hohen Laubbäume als Lebensraum bevorzugt. Das Klima zeichnet sich durch regelmäßige Niederschläge aus (ca. 240 Regentage pro Jahr, Jahresniederschlagsmenge 3000 mm). Bedingt durch die Höhenlage (800 bis 1000 m üNN) weist das Gebiet starke Tag-Nacht-Temperaturschwankungen auf. So liegen die Werte in der wärmeren Jahreszeit bei 29 bis 33°C am Tag und 18 bis 20°C in der Nacht. In der kälteren Jahreszeit, im Juli und August, werden sogar Tiefstwerte von 20 bis 23°C am Tag und bis 10°C in der Nacht gemessen.
P. flavigularis zählt zu den Kulturflüchtern.
Fortpflanzung:
Nach einer kühleren (25°C am Tag, bis 15°C in der Nacht) und trockeneren Haltungsphase von ca. zwei bis drei Monaten und anschließender Temperatursteigerung klebt das Weibchen die Eier an Sansevierienblätter oder auch in den oberen Bereich des Terrariums an die Glasscheiben. Es werden pro Legeperiode drei bis sechs Gelege abgesetzt. In dieser Zeit müssen die Weibchen, welche sehr wählerische Fresser sein können, intensiv mit Futter versorgt werden. Als sehr problematisch erweist sich nach wie vor die Aufzucht der Jungtiere. Diese schlüpfen bei einer Zeitigungstemperatur von 28 bis 30°C nach 35 bis 45 Tagen.
Ein nächtlicher Temperaturrückgang ist ratsam. Die Geschlechter lassen sich erst sehr spät am Größenunterschied und den recht kleinen Präanofemoralporen der Männchen unterscheiden.
Hans-Peter Berghof