Phelsuma modesta leiogaster

 

Phelsuma modesta leiogaster

Phelsuma modesta leiogaster

Mertens, 1973

Glattbäuchiger Taggecko
Ableitung des Namens von leios = glatt und gaster = Bauch
Dieser wenig aussagekräftige Name hat seinen Ursprung in der Erstbeschreibung als lineata-Subspecies. Mertens verwendete die ungekielten Bauchschuppen als Unterscheidungsmerkmal zu den anderen lineata-Unterarten.

Belegexemplar: Senckenberg Museum Frankfurt (SMF 68080)

Synonyme:
1973: Phelsuma lineata leiogaster, Mertens, Senckenb. biol., Frank-furt/M., 54: 299-301.
1989: Phelsuma leiogaster, Meier, Salamandra, 25 (3/4): 230-236.
1996: Phelsuma modesta leiogaster, Krüger, Herpetofauna, Weinstadt, 18 (102): 7.

Terra typica: Südwest-Madagaskar; Tulear

 

P.m.leiogaster, Weibchen

P.m.leiogaster, Weibchen

Beschreibung:
P. m. leiogaster ist mit einer GL von bis zu 13 cm eine der kleineren Arten der Gattung. Von P. lineata unterscheidet sie sich durch die namengebenden glatten Bauchschuppen und vor allem durch die Färbung und Zeichnung.
In der Färbung verfügt die Nominatform über einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen zeigen auf grünem bis hellbraunem Untergrund eine Zeichnung aus roten bis pastellfarbenen Flecken und Barren, deren Ausprägung stark variieren kann. Die roten Flecken der Rückenoberseite bilden häufig zwei mehr oder weniger stark aufgelöste Längsstreifen. Es gibt aber auch Exemplare, bei denen die Flecken unregelmäßig angeordnet oder sogar auf einige wenige reduziert sind. Ein brauner Seitenstreifen beginnt an der Schnauzenspitze und zieht sich bis zur Schwanzwurzel hin. Dieser Seitenstreifen, der auch bei den Weibchen vorhanden ist, trennt die Oberseite von der bei beiden Geschlechtern weiß gefärbten Bauchunterseite. Ansonsten sind die Weibchen der Nominatform überwiegend graubraun gefärbt. Grüne und rote Farbtöne fehlen meist ganz.

Die Jugendfärbung unterscheidet sich deutlich von der Zeichnung der erwachsenen Tiere. Die Jungtiere zeigen in beiden Geschlechtern eine hellbraune Körperoberseite, in die eine Vielzahl weißer Pünktchen eingestreut sind. Bereits vorhanden sind die weiße Bauchunterseite und der Seitenstreifen, der bei der Jugendzeichnung dunkler, manchmal fast schwarz gefärbt ist.

Lebensraum:
Der Lebensraum von P. m. leiogaster ist mit Tagestemperaturen von 38°C im Schatten (Südsommer) und 30°C in der Nacht extrem heiß. Der Südsommer ist auch die Zeit der spärlichen Niederschläge. Damit werden die hohen Temperaturen etwas gemildert. In den übrigen Monaten schwanken die Temperaturen um 30°C am Tage und 20 bis 24°C in der Nacht.
Neben der in Südwest-Madagaskar liegenden Terra typica Tulear ist in Soalala an der Westküste ein weiteres Vorkommen belegt. In dem zwischen den beiden Fundorten liegenden Gebiet ist mit dem Vorkommen der Art zu rechnen; zur Zeit liegt jedoch noch kein Nachweis vor. Bei Tieren weiterer Fundorte (Fort Dauphin und Ambovombe) ist die korrekte Unterartbestimmung noch nicht abgeschlossen.
Die bestimmende Vegetation im Vorkommensgebiet sind Dornenbüsche und Sukkulenten. Man findet P. m. leiogaster aber vor allem an Bäumen, Zäunen und Mauern; in und um menschliche Ansiedlungen; sowie in Häusern – Kulturfolger-

P.m.leiogaster, Jungtier

P.m.leiogaster, Jungtier

Fortpflanzung:
P. m. leiogaster gehört zu den eiklebenden Arten der Gattung Phelsuma. Die Gelege, die meist aus einem Doppelei bestehen, werden bevorzugt in geschützten Verstecken, z. B. in Bambusröhren und Blattachseln, angeklebt. Obwohl nach meinen Erfahrungen die Elterntiere die geschlüpften Jungtiere nicht behelligen, empfiehlt es sich, die Eier in einen Inkubator zu überführen.
Die Jungen schlüpfen bei Bruttemperaturen von 28°C nach 40 bis 45 Tagen und sind beim Schlupf etwa 40 mm groß.

Bei der Aufzucht ist, neben den üblichen Grundregeln, besonders die ausreichende Versorgung mit UV-Licht sehr wichtig.

Peter Krause