Phelsuma ornata

 

GRAY, 1825

Ornament-Taggecko
Namensgebung von lat. ornatum = geschmückt

Typusexemplar:
SMF 58507-512; Typus und Paratypen von P. Vinsoni

Synonyme:
1825 Phelsuma ornatum Gray, Ann. Philos. London, (2), 10: 199.
1827 Phelsuma ornata Gray, Reptilia. Appendix in: P. P. King: Narrative of a survey of the intertropical and western coasts of Australia, performed between the years 1818 and 1822.- London, 2: 428.
1963 Phelsuma vinsoni Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 44 (5): 353, Abb. 2.
1966 Phelsuma vinsoni vinsoni Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 47 (2): 87.
1970 Phelsuma ornata ornata Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 51: 11.
1995 Phelsuma ornata Bour, Probst & Ribes, Dumerilia, Paris, 2: 100

Terra typica: Sebastopol, Mauritius

Beschreibung:
Zu den bis vor einigen Jahren noch sehr häufig im Tierhandel angebotenen Taggeckos gehört sicher Phelsuma ornata.
Diese ansprechende, zu den kleineren Taggeckoarten gehörende Phelsume, trägt aufgrund der Oramentzeichnung ihren Namen zu recht.

Die leuchtend rote Zeichnung des Kopfes auf hellblauem Untergrund beginnt, nach kurzer Unterbrechung im Nacken, sich in zwei unterbrochenen Linien bis an die Schanzwurzel fortzusetzen. Zwischen diesen Linien befinden sich rote Flecken, die unregelmäßig bis weit auf den Schwanz verlaufen. Die Flanken sind meist von einem Hellbraun, welches je nach Herkunft des Tieres heller oder dunkler variiert. So kann es besonders bei Exemplaren von der Ostküste, die auf großen Agaven leben und sich dem dortigen Untergrund anpassen, zu einem Graublau neigen.
Die in Waldresten an der Westküste lebenden Ornament-Taggeckos sind eher bräunlich, doch trifft auch für diese Tiere die leuchtende Rot- und Blaufärbung des Rückens zu. Die Bauchseite sowie zwei hinter den Augen beginnende und im Nacken endende Streifen sind gelblich-weiß. Die Größe der Tiere liegt zwischen 11cm und 12cm. Beide Geschlechter sind gleich groß aber durch die Präanalporen der Männchen sowie deren kräftigere Färbung zu unterscheiden.

Lebensraum:
P. ornata ist auf ganz Mauritius und deren vorgelagerten Inseln, einschließlich Round Island verbreitet. Man findet sie von allen Arten am häufigsten. In Sträuchern, auf Bäumen, Palmen, Agaven, Holzzäunen, an Hauswänden sowie in Euphorbienhecken sind diese Geckos anzutreffen. An sonnenexponierten Plätzen wie beispielsweise den weißen Hauswänden, entfalten sie ihre prächtigste Färbung. Sie bevorzugen glatte Untergründe, auf denen sie sich sehr flink bewegen. Temperaturen leicht über 30°C tragen zum Wohlbefinden bei und sorgen für höchste Aktivität.
Die Nahrung besteht aus allen erreichbaren kleinen Insekten, aber auch eigene Jungtiere werden gelegentlich erbeutet. Auch an süßem Obst oder Nektar von Blüten wird gern geleckt.

Terrarienhaltung und Fortpflanzung:
Bei der Haltung von P. ornata ist den hohen Lichtansprüchen der Tiere Rechnung zu tragen. Hier empfiehlt sich der Einsatz einer HQI-Beleuchtung, die auch dem Wärmebedürfnis gerecht wird. Eine helle Terrarieneinrichtung, in Verbindung mit viel Licht und Wärme, machen diese Pfleglinge zu farbenprächtigen Juwelen unter den Taggeckos. Allerdings sollte auch auf eine ausreichende Luftfeuchte von nicht unter 60 Prozent geachtet werden . Wie alle Maskarenen-Taggeckos, gehört auch diese Art zu den Eiklebern. Die meist paarigen Gelege werden in Blattachseln oder Hohlräume gelegt. Für die Eiablage bietet man dem Weibchen abgesägte Bambusstücke, die nur halbseitig offen und innen mit einem glatten Papierröllchen versehen sind. Dieses kann man nach erfolgter Eiablage problemlos mit den anhaftenden Eiern entnehmen und in den Inkubator überführen. Bei einer Temperatur von 28°C schlüpfen nach ca. 40 Tagen die 3,5 cm großen Jungtiere. Die Aufzucht erfolgt wie bei anderen Taggeckoarten auch.

Harald Groß