Phelsuma parkeri
LOVERIDGE, 1941
Pemba-Taggecko
Namensgebung gewidmet H. W. Parker
Belegexemplare:
SMF 9444 -7 ,Senckenberg-Museum, Frankfurt/Main
Synonyme:
1941 Phelsuma madagascariensis parkeri, Loveridge, Proc. biol. Soc., Washington, 54: 175.
1962 Phelsuma abbotti parkeri, Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/Main, 43: 87.
1963 Phelsuma parkeri, Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/Main, 44 (5): 349.
Terra typica:
Kinowe, Insel Pemba (Ostafrika)
Beschreibung:
Phelsuma parkeri ist ein ausgesprochen schlanker und langschwänziger Gecko (bei adulten Tieren 130 Prozent der Kopf-Rumpf-Länge) von leuchtend grüner Grundfarbe. Rote Farbelemente fehlen völlig. Ein grauer Zügelstreifen vom Nasenloch zum Auge ist immer vorhanden. Zudem zeigen einige adulte Exemplare als Reste der Jugendzeichnung ein feines graues Vermiculations-Muster auf dem Rücken. Kehle, Bauch und Schwanzunterseite sind einheitlich weiß, wobei aber die Kloakalregion der Männchen leuchtend gelborange gefärbt ist (einzig sicheres Merkmal zur Geschlechtsbestimmung bei dieser Art).
Das Erscheinungsbild dieses Geckos weist auf eine Verwandtschaft mit der P.-abbotti-Gruppe, als auch der P.-madagascariensis-Gruppe hin. Von P.abbotti unterscheidet sich P. parkeri in erster Linie durch das leuchtende Farbkleid und den schlankeren Habitus. Im Unterschied zur P.-madagascariensis-Gruppe erreicht P.parkeri nur eine Maximallänge von 165 mm. Auch im Verhalten weisen die Pemba-Taggeckos Besonderheiten auf. So werden sie niemals so zutraulich wie die großen Arten der P.-madagascariensis-Gruppe und Arbeiten im Terrarium werden mit ungestümen Fluchtreaktionen quittiert.
Verbreitung und Lebensraum:
P. parkeri ist bisher nur von der ostafrikanischen Insel Pemba (Tansania) bekannt. Ob diese schöne Geckoart früher weiter verbreitet war und von der auch im ostafrikanischen Küstenraum verbreiteten, ursprünglich aber komorisch-madagassischen P. dubia verdrängt wurde, läßt sich nicht abschließend klären. Von Pemba ist jedoch nur P. parkeri als einzige Phelsuma nachgewiesen. Sie bewohnt dort in erster Linie Palmen, aber auch die Gärten (einschließlich der Hauswände) und Gewürzplantagen der Inselbewohner und ist somit als Kulturfolger zu bezeichnen. Die Insel Pemba weist ein tropisch-wechselfeuchtes Klima auf, welches sich durch geringe jahreszeitliche Schwankungen und zwei Regenzeiten (März bis Mai sowie November und Dezember) auszeichnet. Die Niederschlagsmenge beträgt im Jahresmittel etwa 1500 mm. Die mittleren Nachmittagstemperaturen liegen das ganze Jahr über bei etwa 30°C, steigen während des Sommers bis auf 35°C an. Die mittleren Morgentemperaturen (bei Sonnenaufgang) erreichen 18°C bis 24°C .
Zucht:
Auf Grund der wenigen verfügbaren Daten kann bisher keine Hauptfortpflanzungszeit genannt werden. Eiablagen erfolgten im Terrarium bisher vorwiegend in den Monaten Mai bis Juli. Gewöhnlich werden zwei Eier, seltener ein Ei abgelegt, die nicht angeklebt werden (Freileger). Als Ablageort werden meist die Blattachseln von Pflanzen aber auch kleine Nistkästen (wie sie für tropische Singvögel Verwendung finden) gewählt.
Da die Eltern den Schlüpflingen nachstellen, sollten die Gelege entfernt und in einem Inkubator gezeitigt werden. Bei einer Dauertemperatur von 26°C schlüpfen dann die Jungtiere nach etwa 65 bis 70 Tagen. Sie messen anfangs 50 mm bis 54 mm wobei 23 mm bis 25 mm auf Kopf und Rumpf entfallen.
Die Schlüpflinge zeigen die grüne Grundfarbe der Eltern, die jedoch mit einem dunkelgrauen, wurmartigen Muster durchsetzt ist. Dieses Zeichnungselement verliert sich jedoch bis zur Geschlechtsreife fast vollständig. Junge P.parkeri haben sich bisher als recht heikel erwiesen und sollten – der besseren Kontrolle wegen – einzeln aufgezogen werden.
Bei ausgewogenem Futter und entsprechenden Vitamingaben sind die Tiere mit 14 Monaten geschlechtsreif und fast ausgewachsen.
Gerd Trautmann