Phelsuma robertmertensi

 

Phelsuma robertmertensi

Phelsuma robertmertensi

MEIER, 1980

Robert Mertens‘ Taggecko
Ableitung des Namens nach dem deutschen Herpetologen Robert Mertens

Synonyme:
1980 Phelsuma robertmertensi MEIER, Bonner Zool. Beitr., Bonn, 31(4-4): 327, Abb. 1.

Typusexemplar:
Museum Alexander König, Bonn (ZFMK 29899)

Terra typica:
Komoren (zum Schutz des offenbar sehr kleinen Verbreitungsareals nur sehr großzügig angegeben)

 

P. robertmertensi, Weibchen

P. robertmertensi, Weibchen

Beschreibung:
Eine kleine Phelsume, deren Gesamtlänge 100 mm kaum überschreitet. Die Weibchen bleiben mit maximal 90 mm noch kleiner. In Größe und Körperform unterscheidet sich Phelsuma robertmertensi kaum von der ebenfalls komorischen „v-nigra-Gruppe“; durch die Färbung ist sie aber deutlich abzugrenzen. Auffällig hierbei ist die Fähigkeit, zwei völlig verschiedene Farbmuster zeigen zu können.

Die Grundfärbung dieses schönen Geckos ist ein gelbliches Grün, das auf den Flanken und den Extremitäten eine graubraune Marmorierung aufweist. In ein breites rotbraunes Vertebralband ist eine rote Vertebrallinie eingelegt, die mehrfach unterbrochen sein kann und sich vom Hinterkopf bis zum Schwanzende ausdehnt. Auf dem Kopf zeigen sich zwei undeutliche rotbraune Querbalken; ein blauer Nackenfleck sowie blaue Augenringe können vorhanden sein.
Die Unterseite von Phelsuma robertmertensi ist gelblich. Adulte Männchen zeigen eine kräftige Gelbfärbung der Kloakalregion.
In Hochstimmung jedoch verbleibt von der beschriebenen Färbung lediglich die rote Vertebrallinie und der Gecko zeigt sich in mehr oder weniger leuchtendem Türkisblau.

Verbreitung und Lebensraum:
Das Vorkommen ist nach dem heutigen Wissensstand auf eine Insel des Komorenarchipels beschränkt.
Dort bewohnt Phelsuma robertmertensi die Stämme von Palmen, vorzugsweise Kokospalmen. Das Klima ist tropisch-ozeanisch und entspricht in etwa den Bedingungen der nordwestlich von Madagaskar gelegenen Insel Nosy Bé. Dort treten zwei unterscheidbare Klimaperioden auf: eine trockene, relativ kühle Periode von Mai bis Oktober (Tagesmaximum 22°C bis 25°C) und eine regenreiche, heiße Periode von November bis April (Tagesmaximum 30°C bis 35°C).

P. robertmertensi, Schlüpfling

P. robertmertensi, Schlüpfling

Fortpflanzung unter Haltungsbedingungen:
Werden die Tiere während des Sommers in geeigneten Behältern im Garten gehalten, beginnt die Legeperiode etwa acht Wochen nach dem Einsetzen in das Zimmerterrarium. Gesunde, gutgenährte Tiere können sehr produktiv sein; etwa sechs Doppelgelege pro Saison. Phelsuma robertmertensi ist ein Eileger.
Die Inkubationszeit ist mit etwa 65 bis 70 Tagen bei 25°C bis 28°C relativ lang (Gelege der etwa gleichgroßen, aus dem gleichen Gebiet stammenden Phelsuma nigristriata sind unter den selben Bedingungen etwa 20 Tage früher schlupfreif!).

Geschlüpfte Phelsuma robertmertensi messen zwischen 28 mm und 34 mm Gesamtlänge (je nach Inkubationsdauer und vor allem nach dem Gesundheitszustand des Muttertieres). Sie ähneln in den ersten Lebenstagen den Jungtieren von Phelsuma leiogaster ssp. – helle Flecken auf brauner Grundfärbung. Schon bald aber zeigen sie die Färbung der Adulti.
Die Jungen lassen sich problemlos aufziehen und sind mit 12 bis 14 Monaten geschlechtsreif.

Gerd Trautmann