Phelsuma andamanense
Blyth, 1860
Andamanen-Taggecko
Ableitung des Namens vom Lebensraum der Art, den Andamanen-Inseln
Synonyme:
1860 P. andamanense, J. asiat. Soc. Bengal., Calcutta, 29: 108.
1864 Gecko chamaeleon, Tytler, J. asiat. Soc. Bengal, Calcutta, 29: 108.
1942 P. madagascariensis andamensis, Loveridge, Bull. Mus. comp. Zool., Cambridge, Mass., 89: 437Ð482.
1962 P. andamanensis, Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 43: 81-127.
2001 P. andamanense, Kluge, Hamadryad, Mamallapuram, 26(1):22.
Terra typica:
Port Blair, Andamanen-Inseln; Golf von Bengalen; Indien
Beschreibung:
Phelsuma andamanense kann eine Gesamtlänge von 140 mm erreichen, die Weibchen bleiben aber regeImäßig kleiner. Diese Phelsume besitzt eine schlanke, spitzköpfige Körperform. Die Oberseite ist grün mit roten Punkten, Längs- und Querstreifen, wobei die Rotzeichnungen fast nie gleichmäßig auftreten und nur auf dem Kopf, Nacken und unteren Rückenteil erscheinen. Kehle und Schwanzunterseite sind gelb. Der Bauch ist hellgrau. Immer erkennbar ist der rote Strich, der von der Nasen- bis zur Ohröffnung verläuft. Der deutliche Geschlechtsdimorphismus ist auch bei der Färbung auffallend. Die Männchen besitzen mehr Rotzeichnung und eine glänzend türkisfarbene Schwanzoberseite. Diese hübschen Taggeckos können in bestimmten Lebensphasen kurzzeitig die Farben bemerkenswert stark abdunkeln.
Lebensraum:
Phelsuma andamanense ist ein Flach- und Hügellandbewohner. Sie bevorzugt verwilderte Gärten und Plantagen mit Arecanußpalmen und Bananenstauden in den Vororten der Andamanenhauptstadt Port Blair und ist somit als Kulturfolger anzusehen. Dieser Taggecko wurde jedoch nie an Hütten angetroffen. Gleiches gilt auch für ein Vorkommen bei Diglipur auf den Nord-Andamanen.
Phelsuma andamanense ernährt sich von Kleininsekten; besucht aber auch gerne Blüten und Überreife Früchte, um dort süße Säfte aufzulecken.
Die mittlere Jahrestemperatur auf den Andamanen beträgt 25,5°C; die mittlere Luftfeuchte 72 Prozent und die mittlere Jahresniederschlagsmenge 3200 mm.
Phelsuma andamanensis ist eine „exklave“ Phelsume, denn sie kommt ca. 5000 km vom eigentlichen Phelsuma-Verbreitungsgebiet im südwestlichen Indischen Ozean vor. Vermutlich passive Verbreitung.
Fortpflanzung:
Nur paarweise Haltung angebracht. Eikleber! Klebt ca. alle 25 bis 30 Tage überwiegend paarige Eier an Blätter oder in Blattachseln.
Bis 6 Doppelgelege im Jahr möglich. Inkubationszeit bei 25 bzw. 26°C ungefähr 60 bis 65 Tage. Die Jungtiere sehen Eltern fast ähnlich. Bei vitamin- und spurenelementreicher Fütterung ist Phelsuma andamanense leicht halt-, aufzieh- und züchtbar.
Futtertiere: Heimchen, Grillen, Raupen, Fliegen. Übermäßige Süßigkeitsgaben führen schnell zur gesundheitsschädlichen Korpulenz und Trägheit.
Gerhard Hallmann