Phelsuma astriata semicarinata
TORNIER, 1901
Kleiner Seychellen Taggecko
semi (lat.) – halb, carinatus (lat.) – gekielt; Hinweis auf die Bauchschuppen
Synonyme:
1981 Phelsuma astriata semicarinata CHEKE, Senkenb. biol. Frankfurt/M., 62(4/6): 192, Abb. 7
Terra typica:
Praslin-Island, Seychellen
Beschreibung:
Phelsuma astriata semicarinata ist eine mittelgroße Taggeckoart, die in beiden Geschlechtern eine Gesamtlänge von ca. 13 cm erreicht. Die gesamte Oberseite ist einheitlich grün. Sehr markant ist vom Hals bis zum Schwanzansatz eine rote mediane Linie, von der ungleichmäßige, sehr markante rote Striche in einer Art Fischgrätmuster seitwärts abgehen. Bei beiden Geschlechtern und auch schon bei den Jungtieren konnte ich zeitweise beobachten, das sich der hintere Teil des Rückens sowie der Schwanz türkisblau färben.
Verbreitung:
Phelsuma astriata semicarinata kommt auf den Seychelleninseln Praslin, La Digue, Felicité, Little Sister, Big Sister, Marianne, Curieuse, Cousin, Aride, Denis, Daros und St.Joseph vor.
Terrarienhaltung:
Ich halte 1,1 Phelsuma astriata semicarinata in einem Glasbecken der Größe 60x40x80 (BxTxH) an dem für die Optik von außen 4 mm starke Korkplatten geklebt sind. Die Belüftung des Deckels besteht zu dreiviertel aus Edelstahlgaze. Vorne an der Unterseite ist eine 10 cm hohe Lüftung über die gesamte Breite des Beckens.
Beleuchtet werden die Becken bei mir mit T 5 Leuchtstoffröhren von Narva Bio Vital. Zusätzlich als Wärmequelle dienen jeweils 3x 20 Watt Wärmespots, die je nach Jahreszeit stundenweise per Zeitschaltuhr zugeschaltet werden. Im Sommer beträgt die Beleuchtungszeit 13 Stunden, ab Oktober wird die Beleuchtungszeit langsam bis Dezember auf 8 Stunden zurückgefahren. Ab Januar / Februar wird die Beleuchtung wieder bis auf 13 Stunden hochgefahren.
Die Bepflanzung des Terrariums besteht aus Sanseverien, Zamioculcas, Bromelien und anderen Pflanzen. Bei mir stehen alle Pflanzen in Tontöpfen. Als Bodengrund verwende ich Tongranulat, ca. 5 cm hoch, welches mit 5-10 cm Rindenmulch abgedeckt ist.
Waagerecht, 10 cm unter den Wärmequellen befindet sich eine Bambusröhre für die Sonnenplätze, die sich auf ca. 33-37°C aufheizen. Im Becken selbst liegen die Temperaturen zwischen ca. 24°C und 28°C . In der Nacht sinkt die Temperatur auf Werte zwischen 16°C und 21°C ab.
Fortpflanzung und Aufzucht der Jungtiere:
Paarung und Eiablagerung erfolgen in der Regel in der Zeit zwischen Februar / März bis in den August hinein. P. astrata semicarinata ist ein Eileger und klebt die Eier somit nicht an ein Substrat. Es werden meistens Doppelgelege in relativ große Bambusröhren gelegt. Die Eier haben eine Größe von ca. 8 mm. Bei mir waren bisher ca. 90% der Gelege befruchtet.
Eine Besonderheit bei der Inkubationsdauer ist die Dauer der Eizeitigung. Im Inkubator, 12 Stunden am Tag bei 32°C und in der Nacht bei ca. 20°C, schlüpfen die ca. 50mm großen Tiere in 80 bis 85 Tagen. Bei Zeitigungstemperaturen am Tag von ca. 23°C bis 25°C und einer Nachtabsenkung auf ca. 20°C waren es sogar 100 bis 125 Tage.
Die Aufzucht der relativ großen Schlüpflinge bereitet keinerlei Probleme. Gefressen wird alles (Heimchen, Steppengrillen, Schokoschaben, Drosos und besonders gerne Maden des Asthmakäfers). Ich bestäube alle Futtertiere bei jeder Fütterung mit Calcicare 40 +. Zusätzlich stehen dem Zuchtpaar von Januar bis August zerriebene Eierschalen zur Verfügung.
Die Weibchen neigen nicht zur starken Ausprägung von Kalksäcken. Brei in den verschiedensten Varianten gibt es alle 2 – 3 Wochen ab einem Alter von ca. 2 Monaten. Die Aufzuchtterrarien für die ersten 5 -6 Monate haben die Größe von 20 x 20 x30 (BxTxH). Danach, bzw. bis zur Abgabe der Tiere verwende ich Terrarien in der Größe von 30x30x50 cm ( BxTxH ).
Beleuchtet werden diese mit T 5 Narva Bio Vital Röhren. Bei den größeren Terrarien werden stundenweise 20 Watt Wärmespots zugeschaltet. Bepflanzt sind alle Aufzuchtterrarien mit verschiedenen Pflanzen ( Sanseverien, Zamioculcas, Bromelien, Farnen) . Als Bodengrund verwende ich feinen Rindenmulch. Alle Nachzuchten werden bei mir in Einzelhaltung untergebracht.
Besonderheiten:
In der Vergangenheit hielt und züchtete ich auch Phelsuma astriata astriata. Das damalige Weibchen reagierte auf das Männchen speziell nach der Eiablage sehr aggressiv, sodass ich das Pärchen nur zur Paarung zusammensetzen konnte. Auch hat sich dieses Pärchen sehr häufig versteckt, ich habe sie oft tagelang nicht gesehen. Die Nachzuchten waren ebenfalls sehr scheu.
Bei Phelsuma astriata semicarinata ist dies das genaue Gegenteil. Sie verstecken sich eigentlich nie, sind sehr neugierig und bei der Fütterung auch ohne Probleme von der Pinzette zu füttern.
Hans-Joachim Güse