Phelsuma borai

 

GLAW, KÖHLER & VENCES, 2009

Bora’s Taggecko
Benannt nach seinem Entdecker, Parfait Bora

Synonyme:
2009 Phelsuma borai GLAW, KÖHLER & VENCES, A new species of cryptically coloured day gecko (Phelsuma) from the Tsingy de Bemaraha National Park in western Madagascar, Zootaxa, 2195: 61-68

Holotypus:
Zoologische Staatssammlung München, ZSM 103/2006

Terra typica:
Andafiabe, Beboka River, Tsingy de Bemaraha National Park, West-Madagaskar

Beschreibung:
Bei Phelsuma borai handelt es sich um einen kleineren Vertreter der Gattung. Er erreicht eine Gesamtlänge von rund 85 mm bei einer Kopf-Rumpflänge von knapp 42 mm. Phelsuma borai erinnert stark an Phelsuma mutabilis, allerdings unterscheidet sich Phelsuma borai durch das Vorhandensein eines dunklen Streifens entlang der Infralabialen von diesen.
Die Färbung von Phelsuma borai ist sehr variabel. Rote oder grüne Zeichnungselemente fehlen aber gänzlich. Phelsuma borai ist im Stande eine kryptische Tarnfärbung zu zeigen, welche der Rinde eines Baumes gleicht. Die Grundfärbung ist ein beige bis braun-grau mit unregelmässigen, grau-blau und schwärzlicher Pigmentierung. Ein schwarzer Strich verläuft jeweils seitlich des Kopfes vom Nasenloch durch das Auge und endet oberhalb der Ohröffnung. Im Bereich des Nackens, des vorder- sowie des hinter Rückens befinden sich insgesamt drei helle Punktpaare. Die Färbung der Supracaudalia erinnert mit ihrem Olivgrün und den dunkelgrau bis bläulichen Flecken stark an ein Flechtenmuster.
Dem Sonnenlicht ausgesetzt zeigt Phelsuma borai eine völlig andere Färbung. Die Grundfärbung wechselt auf ein weiss-grau mit netzartiger, schwarzer Zeichnung. Ab der Mitte des Rückens verläuft ein breites, kräftig blaues Band bis zur Schwanzspitze. Die schwarzen Striche seitlich des Kopfes bleiben indes erhalten. Die Bauchseite ist weiss, im Bereich der Präanofemoralporen leicht gelblich und weist am Schwanzansatz einen orangen Flecken auf.

Lebensraum und Verbreitung:
Das Verbreitungsgebiet von Phelsuma borai beschränkt sich nach derzeitigen Wissenstand auf den Tsingy de Bemaraha National Park in West Madagaskar. MORI et al. 2006 und MORI & IKEUCHI (2006) veröffentlichten in ihrem Berichten zur Herpetofauna des Ankarafantsika National Park drei Fotografien von Tieren, bei welchen es sich ebenfalls um Phelsuma borai handeln könnte. Es ist deshalb möglich, dass sich das Verbreitungsgebiet über die Trockenwälder von Tsingy de Bemaraha bis nach Ankarafantsika erstrecken könnte.
Das Klima im Verbreitungsgebiet von Phelsuma borai weist eine jährliche Durchschnittstemperatur von rund 26°C, mit nur geringer Nachtabsenkung auf. Die Niederschläge beschränken sich auf 1000 – 1500 mm pro Jahr.

Haltung und Zucht:
Von Phelsuma borai gibt es noch keine Daten zur Haltung und Zucht.

Markus Roesch