Phelsuma hoeschi

 

BERGHOF & TRAUTMANN, 2009

Hoesch´s Taggecko
Benannt nach Udo Hoesch

Synonyme:
2009 Phelsuma hoeschi BERGHOF & TRAUTMANN, Sauria, Berlin,  31 (1): 5-14

Holotypus: ZSM 1895/2008
Paratypus A & B: noch lebend im Besitz des Verfassers und werden post mortem der Zoolog. Staatsammlung München übergeben.

Terra typica: Ampasimanolotra (Brickaville)

 

Beschreibung:
Die bis zu 8 cm groß werdende Phelsuma hoeschi zeigt im männlichen Geschlecht eine hellgrüne Färbung mit unregelmäßiger roter Fleckenzeichnung welche auch in Längslinien angeordnet sein kann. Männchen zeigen eine deutlich erkennbare leuchtend blaue Maske mit eingestreuten roten Tupfen, bei Weibchen fehlt die Maske oder ist nur andeutungsweise vorhanden. Bei beiden Geschlechtern ist eine Marmorierung erkennbar die ausgehend vom Nacken bis auf den Vorderrücken reicht. Die Beinoberseiten sind braun mit hellen, kleinen Tupfen versehen. Lateral findet sich ein schwarzer Lateralstreifen der zwischen Vorder- und Hinterbein verläuft. Die Bauchfärbung ist weiß bis schmutzig weiß. Weibchen dieser Art sind zumeist schlicht gefärbt. Ihre Grundfärbung kann von einem hellen braun, grau bis beige variieren. Auf der Oberseite und dem Schwanz können sie braun marmoriert, getupft oder gefleckt sein, oder auch eine Tendenz zu Längslinien zeigen. Gelegentlich ist auch ein grüner Schimmer auf dem Rücken erkennbar. Jungtiere sind braun und zeigen kleine weiße Tupfen auf Rücken und Schwanz.

Lebensraum:
Phelsuma hoeschi bewohnt in seinem natürlichen Biotop, der sich in Küstennähe befindet, ausschließlich Antafana-Bäume (Terminalia catappa) und an diese angrenzende Zäune. Ihre Hauptaktivitätszeit liegt am frühen Morgen und am späten Nachmittag. P. hoeschi legt seine Gelege bevorzugt in Astlöcher des Antafana-Baumes ab. Dieses Verhalten zeigt dieser Taggecko auch in der Terrarienhaltung, wo bevorzugt Höhlen zur Eiablage genutzt werden.

Haltung und Zucht:
Für die Haltung von P. hoeschi sind auch kleinere Terrarien mit einer Grundfläche von 30×30 cm und einer Höhe von 40 cm bestens geeignet. Größere Terrarien können natürlich auch genutzt werden, sind aber aufgrund der doch recht geringen Gesamtlänge dieses Geckos nicht zwingend notwendig. Die Grundtemperaturen sollten bei 25 – 30°C liegen. Die Beleuchtung kann aus Leuchtstoffröhren in der Lichtfarbe 860 bestehen. Ein Sonnenplatz bestehend aus einem Spotstrahler, unter dem bis zu 35°C vorherrschen können, sollte den Tieren mehrmals täglich zur Verfügung stehen. Die Einrichtung und Bepflanzung erfolgt wie bei Taggeckos üblich. Verschieden dicke Äste und Bambusstangen dienen den Geckos als Lauffläche und Versteck. Als Bepflanzung kommen Sanseveria spec., Scindapsus aureum oder andere Grünpflanzen zum Einsatz. Für den Bodengrund kann Torf, ein Torf-Sandgemisch oder ungedüngte Blumenerde Verwendung finden. Einmal täglich sollte die Terrarieneinrichtung mit handwarmen Wasser überbraust werden um die Luftfeuchtigkeit anzuheben und den Geckos die Möglichkeit zur Wasseraufnahme zu geben. Wie in ihrem natürlichen Lebensraum nutzen die Weibchen bevorzugt Höhlen um ihre Eier darin abzulegen. Hierfür können den Tieren Filmdosen, welche seitlich mit einer Bohrung von 1 cm Durchmesser versehen wurden angeboten werden. Auch wenn keine Gelege abgesetzt werden nutzen besonders die Weibchen diese als Ruheplatz und schauen oft nur mit dem Kopf heraus. Nach der Ablage werden die Eier aus dem Terrarium entnommen und in einen Inkubator überführt. Die Inkubationszeit schwankt je nach Temperatur zwischen 31 und 70 Tagen. In einer Saison können bis zu zehn Gelege abgesetzt werden. Die Jungtiere sollten einzeln aufgezogen werden um Streitereien zu vermeiden. Die kleinen Geckos werden mit ihrer Größe entsprechenden Futtertieren, welche zuvor mit einem Vitamin/ Mineralstoffgemisch eingestäubt wurden, ernährt. Um dem raschen Wachstum gerecht zu werden, sollte eine Fütterung dreimal in der Woche erfolgen. P. hoeschi ist eine sehr schnellwüchsige Art. Weibchen können mit einem Alter von nur 6 bis 7 Monaten bereits Wachseier ablegen. Dennoch sollten sie nicht vor einem Alter von 12 Monaten zur Zucht herangezogen werden.
Um schöne Farben auszubilden benötigen besonders junge Männchen optimale Lichtverhältnisse. Werden diese nicht geboten bleiben sie, wie die Weibchen, braun gefärbt und zeigen gelegentlich nur leichte grüne Ansätze und niemals rote Zeichnungselemente auf dem Rücken.

Thomas Hofmann