Phelsuma kochi
MERTENS, 1954
Kochs Madagaskar-Taggecko
Namensgebung gewidmet dem Herpetologen K. L. Koch
Typusexemplar: Senckenberg-Museum Frankfurt/M. (SMF 47872)
Synonyme:
1954: Phelsuma madagascariensis kochi, Mertens, Senckenbergiana biol., Frankfurt/M., 35: 13-16
2007 Phelsuma kochi, Raxworthy, Ingram, Rabibisoa & Pearson, Syst. Biol. 56 (6): 917, Abb. 5e
Terra typica: Maevatanana, Nordwest-Madagaskar
Beschreibung:
Phelsuma kochi ist mit einer Gesamtlänge von 20 cm bis 24 cm eine der großen Arten der Gattung Phelsuma.
Die Grundfärbung der Körperoberseite ist gelb- bis dunkelgrün. Bei älteren Geckos, vor allem bei männlichen Tieren, kann zuweilen auch eine bläuliche Kopffärbung auftreten, die aber blasser als die der Nominatform ist. Die v-förmige Zeichnung zwischen Augen und Schnauzenspitze, die bei den übrigen madagascariensis-Unterarten vorhanden ist, fehlt bei P. kochi oder ist zumindestens stark reduziert.
Auf dem Rücken befindet sich eine Zeichnung aus kleinen, meist runden, roten bis orangen Flecken, deren Intensität individuell und stimmungsabhängig schwanken kann.
Die Seiten des Halses und des Körpers sowie die Beinoberseiten sind hellgrau bis hellgrün gefärbt und mit kleinen weißen Sprenkeln versehen. Die Bauchseite ist weißgrau bis gelblich, die Schwanzunterseite gelbgrün.
Geschlechtsspezifische Unterschiede in Färbung und Zeichnung gibt es bei dieser Art nicht, die Männchen sind vor allem an den deutlich ausgebildeten, großen Femoralporen zu erkennen.
Die Jungtiere zeigen eine hellgrüne Körperfärbung. Bereits vorhanden sind die Rückenzeichnung sowie die gesprenkelten Flanken und Beine der Adulti. Zusätzlich sind auf der Kopf- und Körperoberseite eine Vielzahl weiterer kleiner hellbrauner Flecken vorhanden, die mit zunehmenden Alter verblassen.
Lebensraum:
Das Verbreitungsgebiet von P. kochi liegt im Nordwesten und Westen Madagaskars. Die südlichsten Fundorte sind Bekopaka und Amborompotsy (40 km nördlich Morondava); im Norden reicht das Vorkommen bis Antsohihy, von wo allerdings schon Naturhybriden mit P. grandis vorliegen.
Fortpflanzung:
P. kochi gehört im Terrarium zu den gut halt- und züchtbaren Arten der Gattung. Aufgrund ihrer Größe benötigt die Art geräumige Terrarien mit einer Mindesthöhe von 80 cm. Die Eiablage erfolgt in Verstecken, z. B. in Korkrindenstücken, Bambusröhren und Blattachseln; die Eier werden nicht angeklebt. Die Jungtiere schlüpfen bei einer Zeitigungstemperatur von rund 28°C nach 50 bis 60 Tagen und sind beim Schlupf knapp 6 cm groß.
Die Aufzucht erfolgt einzeln in großen Kühlschrankdosen, die seitlich sowie im Deckel mit Lüftungsflächen versehen sind. Gefüttert wird abwechslungsreich mit Grillen, Heimchen, kleinen Mehlwürmern, Wiesenplankton und Fruchtjoghurt. Die Futtertiere werden mit °Reptical° bestäubt, dem Joghurt wird zusätzlich °Reptisol° zugesetzt, so daß eine ausreichende Vitamin- und Kalkversorgung gewährleistet ist. Unter diesen Bedingungen wachsen die Jungtiere problemlos heran und erreichen im Alter von etwa 15 Monaten die Geschlechtreife.
Peter Krause