Zuchtanleitung für Shelfordella tartara

– Praktische Tipps aus eigener Erfahrung –

von Karsten Grahl (IGP-Rundschreiben 2/99)

 

Shelfordella tartara
Es handelt sich um eine kleinwüchsige Schabenart. Die adulten weiblichen Tiere werden ca. 25mm groß, besitzen eine dunkle, rotbraune Farbe und sind stummelflügelig. Die hinteren Segmente der Weibchen erscheinen, als ob sie abgesetzt wären, sowohl in Form wie farblich. Die männlichen Tiere werden ca. 30 mm groß, sind hell -verwaschen rötlich- und besitzen voll ausgebildete Flügel. Die Flügel überragen den Körper der Tiere um einige Millimeter. Die Vermehrung der Tiere erfolgt durch das Ablegen von Ootheken (Eikapseln). Die Jungtiere sind anfänglich hellbraun gefärbt. Sie werden bei jeder Häutung dunkler. In diesem Stadium sind die Geschlechter farblich nicht zu unterscheiden.

Shelfordella tartara

Shelfordella tartara

Der Zuchtbehälter:
Als Zuchtbehälter verwende ich Haushaltsgefäße oder Kunststoffeimer mit dicht schließendem Deckel. Im Deckel sind Belüftungsöffnungen eingebracht. Der Behälter ist mit einem Substrat aus Torfmull und Sand ca. 2 cm hoch gefüllt. Das Substrat wird auf der Hälfte der Fläche des Bodens feucht gehalten. Als Versteckmöglichkeit werden Eierkartons gut angenommen. Bisher konnte ich nicht beobachten, daß die Tiere am Kunststoff klettern. Der Zuchtbehälter wird von den Tieren nicht beschädigt .

Das Futter:
Die Tiere erhalten ein Gemisch aus Haferflocken, Milchpulver und Mineralstoffen. Sie fressen aber auch Fischfutter, Kindernahrung und Fruchtbreie. Obst wird gern genommen, hauptsächlich Apfel, Birne und teilweise Bananen.

Die Zuchtbedingungen:
Die Zuchtbehälter stehen in einem Regal, mit zusätzlicher Beheizung und Beleuchtung bei einer Zimmertemperatur von ca. 24°C. Im Zuchtbehälter wurde eine Temperatur von 30°C gemessen. Die Ootheken besitzen einen sehr festen Mantel. Dieser schützt die darin befindlichen Eier vor außergewöhnlicher Trockenheit, Feuchtigkeit oder mechanischer Beanspruchung. Bei eventuellem Milbenbefall lasse ich den Behälter kurzfristig austrocknen. Eine Haltung bei Zimmertemperatur ist ebenso möglich. Die Tiere entwickeln sich dann jedoch wesentlich langsamer.

Verfütterung:
Zur Verfütterung kommen bei mir nur die männlichen Tiere. Die Schaben sind äußerlich, auf Grund der Farbe und der Flügel, leicht zu unterscheiden. Durch das ausschließliche Verfüttern der Männchen wird die Zucht nicht geschwächt und eine Vermehrung im Terrarium ausgeschlossen. Sollten sich die Schaben zu stark vermehren, so stelle ich den Behälter kühler, die Weibchen legen dann weniger Ootheken, die für Ihre Entwicklung längere Zeit benötigen. Die Schaben werden von meinen Phelsumen gern gefressen.

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