Besuch einer abgelegenen Region in Süd-West-Madagaskar mit Bemerkungen zu Fauna und Flora
Achim Lerner (IG-Rundschreiben 1/2000)
Im Oktober 1999 hatte ich die Gelegenheit zusammen mit 2 weiteren begeisterten Terrarianern einige Abschnitte des Makay-Gebirgszuges zu durchwandern. Diese Region war für uns besonders interessant, da herpetologisch nicht erforscht.
Das Makay-Gebirge bildet ein schmaler Höhenzug von ca. 100km Länge, mit einer Vielzahl von Gipfeln, die zwischen 829 und 977m hoch sind. Das Gebirge beginnt etwa 10km nördlich des Provinzhauportes Beroroha und verläuft fast parallel zur Westküste Madagaskars. Diese Region ist gekennzeichnet durch zwei deutlich verschiedene Jahreszeiten: Einem trockenen und warmen Südwinter und einem feuchten und sehr heißen Südsommer. Die Vegetation ist dementsprechend angepasst, wobei die Ebenen und flachen Hügel hauptsächlich mit Gras, laubabwerfenden Büschen und Palmen und die Flussränder und Gebirgshänge mit laubabwerfenden Trocken bzw. Galeriewäldern bewachsen sind.
Zum Ende der Trockenzeit präsentiert sich uns die Vegetation verdörrt und im Trockenschlaf. Die Grassavannen gelbverbrannt und zum Teil bereits schwarz verkohlt. Die Laubwälder wie im herbstlichen Mitteleuropa. Nur lagen die Temperaturen zwischen 38°C am Tage und 20°C in der Nacht, bei einer Luftfeuchtigkeit von min. 23% tagsüber bis max. 67% in der Nacht.
Da eine vorherige Expedition zur Regenzeit bereits vor Beroroha am Mangoky-Fluß gescheitert war, wollten wir nun unser Glück am Ende der Trockenzeit mit einem Direktflug Tana-Beroroha versuchen. Hierzu charterten wir eine kleine Maschine in Tana, die uns diesmal in gut einer Stunde ans Ziel brachte. Weiterhin konnten wir auf göttlichen Beistand in Form von Pater Hobi, dem örtlichen Missionar, zählen. Der verfügte über einen nagelneuen Landrover und die nötige Fahrpraxis in diesem Gelände.
Die erste Nacht verbrachten wir dann, zeltender Weise, auf der Veranda der Missionsstation, wo uns bereits die ersten Geckos auffielen. Es waren mehrere Phelsuma mutabilis, die hier ein eher dämmerungsaktives Leben im Schein der Balkonbeleuchtung führten. Vom Schein der Lampe wurden unzählige Falter angezogen, die kaum auf der weißen Wand gelandet, schon Beute der Geckos wurden. Ebenfalls unterwegs waren einige Nachtgeckos, die ich aber nicht bestimmen konnte.
Am nächsten Morgen brachen wir zusammen mit Pater Hobi und zwei Madagassen zur eigentlichen Expedition auf und fuhren in das 70km weiter nördliche Tsivoky am Rande des Makay-Gebirges.
Nun treffen in dieser 100-Seelen-Gemeinde fernab jeglicher Zivilisation nicht täglich Touristen auf dem Weg ins Makay-Gebirge ein und die Skepsis der Leute uns gegenüber war deutlich spürbar. Doch um das Misstrauen der Dorfbevölkerung uns gegenüber zu zerstreuen, hatten wir eine besondere Überraschung mitgebracht. Eine Sofortbildkamera. Mit einem Schnappschuss lichteten wir die 1. Madame des Dorfes ab. Als dieses Bild die Runde machte, warfen sich die Damen in Schale um ebenfalls abgelichtet zu werden. Mühsam mussten wir den Leuten erklären, dass nur eine begrenzte Anzahl von Bildern möglich war. Im weiteren Verlauf erwies sich diese Kamera immer wieder als nützliches Lock- und notfalls auch Druckmittel, um die Madagassen anzuspornen.
Als nächstes konfrontierten wir die Leute mit Bildern von Phelsumen, Uroplaten und anderen Reptilien, die wir hier anzutreffen hofften. Während Bilder von grauen Phelsumen und Uroplaten stets mit Zustimmung quittiert wurden, erzeugten Bilder von grünen Phelsumen Stirnrunzeln und Diskussionen. Nachdem der Pater unser Vorhaben noch einmal deutlich erklärt hatte, machten sich die ersten Madagassen bereits auf die Suche.
Es schien alles nach Plan zu Laufen. Wir schauten uns derweil im Dorf um. Seltsamer weise waren in diesem Dorf keine Geckos als Kulturfolger zu finden. Lediglich ein Furcifer oustaleti saß in einem großen Laubbaum direkt am Dorfrand. Wir schlugen unsere Zelte in einigen 100 Metern Sicherheitsabstand zum Dorf auf, da die Neugierde der Dorfbevölkerung kein Ende fand. Zu unserer Enttäuschung wurden uns die verteilten Netzbeutel am Abend leer zurückgebracht. Am nächsten Morgen wurde ein Trupp von 4 Madagassen zusammengestellt, der unser Gepäck noch weiter an das Gebirge herantragen sollte. Es waren immerhin noch ca. 15km bis an den Fuss der Berge, wo wir unser 1. Basislager aufschlagen wollten.
Wir durchquerten zuerst eine Grassavanne. Im Gras wimmelte es von kleinen Echsen (Chalarodon madagascariensis und Mabuya elegans) und auf den vereinzelnd stehenden Bäumen sahen wir Phelsuma mutabilis. Eine knallbunte Heuschrecke (Phymateus saxosus) fiel uns ebenfalls des häufigeren auf. Schon bald mussten wir erkennen, dass unsere madagassischen Begleiter als Naturführer absolute Nieten waren – oder gab es tatsächlich so wenig zu sehen? Wir erreichten nach ca. 1 Stunde den Manampandaha-Fluss, der wie alle Flüsse, zur Zeit sehr wenig Wasser führte und schlugen unser Lager am Flussufer unter Bäumen auf.
Wir konnten es nun kaum erwarten, den zum Greifen nahe gerückten Trockenwald, der in Form eines Galeriewaldes rechts und links den Fluss säumte zu erkunden. Zusammen mit zwei Führern wanderten wir Flussaufwärts und schlugen nach 1 Stunde schließlich einen Trampelpfad in den Trockenwald ein. Es war deutlich zu erkennen, dass wir uns bereits im Primärwald bewegten. Es handelte sich hierbei um einen lichten Laubwald im Trockenschlaf, in den hier und dort Baumriesen mit Brettwurzeln eingestreut waren.
In den Spalten zwischen den Brettwurzeln entdeckten wir häufig einen großen Nachtgecko der Gattung Homopholis (Homopholis sakalava) und unter der Rinde dünnerer Bäume fanden wir Hemidactylus frenatus, Geckolepis typica und einen Lygodactylus ssp.. Im Dickicht der Lianen stöberten wir mehrmals Furcifer oustaleti auf. Beim Durchsuchen umgestürzter Bäume fanden wir eine kleine Schlange (Mimophis mahfalensis), die einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus zeigt. Weibchen sind einheitlich graubraun, während die Männchen ein dunkles Zick-Zack-Band auf der Rückenmitte besitzen.
Überraschend war auch die Vielzahl der Insekten, die sich in der Laubschicht verbargen. Heuschrecken, Wanzen, Käfer und Schaben waren in ausreichender Zahl vorhanden. Mitten im Wald entdecken wir dann auch Phelsumen. Es handelte sich zu unserer Enttäuschung wiederum um Phelsuma mutabilis, die sich diesmal als Kulturflüchter und Waldphelsume entpuppte. Zurück am Lager erwarteten uns bereits einige Madagassen mit allen möglichen Behältnissen gefüllt mit Kleingetier.
Dabei war unter anderem Oplurus cyclurus, ein Baumbewohnender Leguan, von beachtlichen 30cm Länge und riesige Grillen, die anscheinend unmittelbar vor unseren Zelten aus dem Boden gegraben wurden. Über dem Feuer geröstet schienen sie eine Delikatesse für die Madagassen darzustellen – wir hielten uns lieber an unsere Tütensuppen.
Nach Einbruch der Dunkelheit setzte ein Froschkonzert am Flussufer ein, an dem sich mindestens ein Dutzend verschiedene Frösche beteiligten. Ausgerüstet mit eine Taschen/Kopflampe machten wir uns nochmals in Lagernähe auf die Suche. Die Kopflampe erwies sich dabei als absolutes Insektenlockmittel – das Hunderte von Fluginsekten direkt in mein Gesicht manövrierte. Praxisurteil: Im Wald unbrauchbar, am Lager nützlich. Diese Exkursion brachte lediglich einen Nachtgecko (Hemidactylus frenatus) ein.
Am nächsten Tag starteten wir einen neuen Versuch und gingen bereits um 6.00 Uhr los. Wir liefen diesmal durch den Fluss um so schneller vorwärts zu kommen. Sehr häufig sind in dieser Gegend noch die schwarzen Vaasa-Papageien (Coracopsis ssp.) die kreischend – meist in kleinen Trupps – den Fluss überflogen. Am Flussufer standen häufig Pandanuss-Bäume.
An den Stellen, die bereits von der Sonne beschienen wurden, lagen die Phelsuma mutabilis, noch dunkel gefärbt, um sich schneller aufzuwärmen. Bis zum Mittag schafften wir es bis an die Bergflanken des Gebirges. Doch der Wald an den Hängen unterschied sich nicht vom bereits bekannten Galeriewald. Zur Regenzeit musste es hier ganz anders aussehen, wenn die Bäume in vollem Laub stehen – die hohen Abbruchkanten an den Flussrändern ließen vermuten, welche Wassermassen sich dann hier Richtung Mangoky wälzen. Bei den Abstechern in den Wald fanden wir stets die bereits erwähnten Reptilien.
Einmal saß eine kleine Eule (Otus rutilus) direkt vor uns auf einem Ast und liess sich auch durch das Hantieren mit der Kamera nicht aufschrecken. Wenig später entdeckten wir einen großen Greifvogel in ca. 5m Höhe auf einen abgebrochenen Baumstamm. Es schien eine Art Schlangenadler zu sein, der hochbeinig gebaut war – wir konnten ihn nicht näher bestimmen. Nur ein einziges mal sahen wir einen Sifaka-Lemuren, der sofort die Flucht ergriff.
Auf dem Rückweg zum Lager trafen wir eine Gruppe von Madagassen, die am Ufer ein Feuer angezündet hatten. Erst als wir näher kamen, sahen wir, dass sie eine ganze Sifaka-Familie gefangen und geschlachtet hatten. Nur ein Jungtier war noch am Leben, dass Sie uns zum Kauf anbieten wollten.
Am nächsten Morgen brachen wir unser Lager ab und wanderten zurück ins Dorf Tsivoky. Pater Hobi wollte uns dort, wie vereinbart, um 11.00 Uhr abholen. Als wir eintrafen, wurden wir sofort zu einer Blechtonne geführt, unter der eine Schlange gefangen sein sollte. Es befand sich tatsächlich eine große gelbe Sanzinia madagascariensis unter der Tonne, welcher die Madagassen mit großem Respekt begegneten. Gegen Mittag traf Pater Hobi endlich ein und wir fuhren ca. 40km zurück.
Dann bogen wir ab und befuhren eine Piste, die uns wieder näher an das Makay-Gebirge brachte. Der Weg war so schlecht, dass selbst der Distriktverwalter und das Militär diese Piste meiden. Pater Hobi ist der einzige, der diesen Weg hin und wieder befährt. Aber auch er war die letzten 5 Monate nicht mehr bis Beronono, dem Endpunkte der Piste, gekommen. Nach vier Stunden fahrt hatten wir es geschafft und erreichen Beronono, dass direkt am Makay-Fluß liegt. Wir luden ab und sollten in der verfallenen Schule untergebracht werden.
Wir zogen es aber vor, abseits des Dorfes auf der anderen Flussseite in einem kleinen Wäldchen zu zelten – da hätten wir wenigsten ab Einbruch der Dämmerung unsere Ruhe – dachten wir. Pater Hobi hatte unser einen ortskundigen Madagassen besorgt. Es war Paul, der Lehrer der Grundschule aus Beroroha. Er stammte aus Beronono, kannte sich hier in dieser verlassenen Gegend gut aus und hatte anscheinend auch gerade Ferien. Für die nächsten 3 Tage sollte er bei uns bleiben, bis der Pater wieder zurückkommt, um uns abzuholen.
Am nächsten Morgen ging es um 7.30 Uhr los in den Wald. Wir erreichten schnell einen interessanten Primärwald, fanden aber eine ähnliche Herpetofauna, wie im 30km weiter nördlichen, bereits beschriebenen Gebirgsabschnitt. Zusätzlich entdeckten wir noch mehrere Schlangen, wie Liopholidophis lateralis, Madagascarophis meridionalis, Leioheterodon modestus. In einem ausgetrockneten Bachlauf unter einem umgestürzten Baum, fanden wir ein Pärchen Paroedura bastardi – eher durch Zufall .
Im Wald entdeckte Paul schließlich eine interessante Insekten-Form. Es handelte sich dabei um Wanzen (Phromnia rosea), die noch im Larvenstadium waren. Jede einzelne sah aus wie eine kleine weiße Blüte – zusammen bildeten Sie eine Formation, die eine große Blütendolde perfekt imitierte. Eine weitere Überraschung war der Fund eines Tenrecs (Echinops telfairi), da dieser sich eigentlich noch im Trockenschlaf befinden müsste.
Doch kurz vor unserer Ankunft hatte es, laut Pater Hobi, schon einmal kräftig geregnet und auch während unseres Aufenthaltes regnete es in einer Nacht heftig – was diesen Tenrec wohl ein wenig durcheinander gebracht hatte.
Zur heißesten Tageszeit (12.00-14.00 Uhr) suchten wir stets ein schattiges Plätzchen, möglichst an einem Bach, um eine Pause einzulegen. Bei der Gelegenheit wurden die Wasservorräte aufgefüllt. Unsere madagassischen Begleiter fanden sogar Zeit einen riesigen Berg Reis zu kochen.
An einer solchen Lagerstelle entdeckten wir dann auch eine Lemurenfalle. Darunter muss man sich eine ca. 5m lange Reihe von vertikal in den Boden gerammten Stangen vorstellen, auf denen oben eine Querstange liegt. Die Querstange reicht auf der einen Seite in das Uferbuschwerk, sodass die Lemuren leicht darauf gelangen. Am anderen Ende befindet sich ein Köder. In regelmäßigen Abständen sind Schlingen an der Querstange befestigt, in die die Lemuren geraten, wenn sie zum Köder wollen.
Unsere letzte Tour im Makay-Gebirge führte uns von Beronono in südlicher Richtung zum Vohimalaza (frei übersetzt: berühmter Berg). Es ist ein Tafelberg von 718 m Höhe, der mehrere Kilometer vor dem eigentlichen Makay-Gebirgszug empor ragt. Der Makay fließt zwischen der Gebirgskette und dem Vohimalaza hindurch. Wir nutzten den Fluss als Weg und gelangten so an den Fuss des Berges.
Hier befand sich ein dichter nahezu unberührter Primärwald.
Als erstes fiel uns eine Gruppe von braunen Lemuren auf, die nicht vor uns flüchteten, sondern ihr Revier durch Drohrufe vor uns verteidigten. An einem Bach fanden wir im Laub einen großen goldbraunen Frosch. Es handelte sich dabei um den monotypischen Aglyptodactylus madagascariensis, der an der Westküste bisher nur bei Kirindry und Antsalova nachgewiesen ist. Alle bisher beschriebenen Geckos waren auch hier zahlreich vertreten. Mittlerweile kannten wir Ihre Verstecke sehr genau und kontrollierten nur noch stichprobenartig. Wir fanden auch nach intensiver Suche nichts Neues.
Über eine Palmensavanne gelangten wir schließlich pünktlich zum Sonnenuntergang zurück zum Lager. Diese Tour hatte es in sich, da wir schätzungsweise 20km zurückgelegt haben. Für den morgigen Tag erwarteten wir, wie vereinbart, Pater Hobi. Er sollte kommen, um uns abzuholen.
Nach dem Frühstück brachen wir unser Lager ab und lauschten in die Ferne, in der Hoffnung den Landrover des Paters zu hören. Gegen Nachmittag war noch immer nichts von Pater Hobi zu hören. Unser madagassischer Begleiter Paul meinte, wir sollten uns nicht aufregen – der Pater würde schon noch kommen – vielleicht morgen. Leichter Unmut machte sich breit, da unser Flieger für übermorgen früh 9.00 Uhr bestellt war, und zwar zur Landebahn Beroroha ca. 50km Luftlinie von hier.
Wir bauten unser Lager wieder auf, denn uns blieb sowieso nichts anderes übrig, als abzuwarten. Am nächsten Morgen tauchte plötzlich Giscard, ein Angestellter des Paters an unserem Lager auf. Paul erklärte uns, dass der Landrover des Paters „panne technique“ hat und wir nicht abgeholt würden. Giscard war die ganze Nacht durchgelaufen um uns diese frohe Botschaft aus Beroroha zu überbringen – wir haben ihn dennoch nicht geköpft!
Plötzlich geriet alles in Bewegung. Der Dorf-Ochsenkarren wurde flott gemacht. Schnell war er voll und überladen.
Noch ein paar Hühner und Enten oben drauf und marschbereit war die Karawane. Wir waren zunächst noch etwas skeptisch, doch Paul meinte, wenn wir durchmarschieren wären wir in 18-20 Stunden in Beroroha. Theoretisch würde dies noch für ein kühles Bier in Beroroha vor dem Abflug reichen. Praktisch lief es dann doch ein wenig anders. Nach 10 Stunden, als die Füsse gerade anfingen von alleine zu gehen wurde es leider dunkel. Wir machten eine kurze Rast. Irgendwie haben sich unsere madagassischen Begleiter an dieser Stelle selbstgebrannten Schnaps besorgt. Denn kurze Zeit später stieg die Stimmung mit jedem Schritt und eine große Eau-Vive-Flasche macht die Runde.
Vier Stunden später liefen wir einer Militärstreife in die Arme. Die waren so überrascht, dass Sie ihre Kalaschnikow in Anschlag nahmen. Es wurde palavert. Ich fing nur einige Wortfetzen wie: „Pater Hobi, Beroroha, Vasaha…“ auf, dann durften wir weitergehen. Endlich, gegen Mitternacht, sahen wir in der Ferne die Lichter von Beroroha. Zu allem Überdruss, mussten wir noch kurz vor dem Ziel durch einen Sumpf, in dem selbst die Ochsen bis zum Hals im Schlamm versanken. In Beroroha kam uns Alles sehr merkwürdig vor. Pater Hobi schlief und wir sollten die Missionsstation nicht betreten, damit er nicht vom Krach geweckt würde. Na ja, wenn wir nicht in Madagaskar gewesen wären… – wir bauten unsere Zelte auf dem Kirchenvorplatz auf.
Am nächsten Morgen kam Pater Hobi und klärte die Situation. Der uralte Landrover, ohne Anlasser und Bremsen wurde aus der Garage geholt und wir fuhren zur Landebahn. Pünktlich wie verabredet tauchte ein kleiner weißer Punkt am Horizont auf – unser Flugzeug! Wir waren erleichtert. Als der Pilot von unserem Schicksal hörte, war ein grinsen in seinem Gesicht nicht zu verbergen. Dafür ging’s noch einmal im Tiefflug zwischen Vohimalaza und Makay-Gebirge hindurch und dann ab nach Tana – die Zivilisation hatte uns wieder.